Wie geht es den vom SkF betreuten Familien im Kreis Warendorf nach der Pandemie und was kann getan werden, damit Menschen wieder vermehrt bereits sind, sich sozial zu engagieren?
Ahlen, den 06.03.2023. Am 16.02.2023 kamen Markus Höner, CDU-Landtagsabgeordneter für den Südkreis des Kreises Warendorf, CDU-Bundestagsabgeordneter Henning Rehbaum und Ann-Sophie Pachal von der Frauen Union (FU) im Kreis Warendorf beim SkF im Kreis Warendorf zusammen, um gemeinsam mit Geschäftsführerin Susanne Pues und den Fachbereichen des sozialen Trägers über die spürbaren Auswirkungen der Corona Pandemie auf die vom SkF betreuten Familien und Kinder im Kreis zu sprechen.
Melanie Plag, Fachbereichsleiterin vom SkF-Pflegekinderdienst berichtet als erstes, dass es aktuell viel mehr Pflegekinder zu vermitteln gibt als früher. "Vor einigen Jahren noch haben die Familien, die dazu bereit waren, ein Pflegekind aufzunehmen, monatelang auf die Anbahnung warten müssen. Heutzutage bekommen wir pro Woche zwei bis drei Anfragen zu Pflegekindern, die vermittelt werden sollen. Gleichzeitig gibt es immer weniger Familien, die bereit sind, ein Pflegekind aufzunehmen." Hier spielen die Krisen, Krieg, Energie und Inflation eine große Rolle. Viele Menschen sind aktuell stark verunsichert und haben genug damit zu tun, ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Henning Rehbaum: "Ich mache mir Sorgen um die gesellschaftliche Stabilität. Wenn Menschen wegen des starken Anstiegs der Lebenshaltungskosten Existenzängste bekommen, besteht die Gefahr, von links- und rechtsextremen- Populisten angelockt zu werden. Da hilft nur gute Krisenpolitik für Sicherheit und Orientierung und persönliche Hilfe in den Familien wie z.B. durch den SKF im Kreis Warendorf."
Ein weiteres Problem stellt der Fachkräftemangel in der Sozialen Arbeit dar, der überall ersichtlich ist. Auch die Jugendamtshilfen sind begrenzt - viele Kapazitäten erschöpft. "Hier stellt die Fachkräfteoffensive eine große Hoffnung dar.", überlegt Frau Plag. Auch der Bereich Ehrenamt bemerkt, dass nach der Coronapandemie weniger Menschen bereit sind, ein Ehrenamt auszuüben.
Henning Rehbaum und Markus Höner überlegen, wie es gelingen kann, dass sich mehr Menschen wieder sozial und gesellschaftlich engagieren. Geschäftsführerin Frau Pues dazu: "Wir müssen uns auch die Frage stellen, wie wir die nächste Generation mit ins Boot bekommen. Eventuell sind einige Konzepte nicht mehr zukunftsfähig." Markus Höner antwortet darauf "Ein neues Konzept müsste breit aufgestellt werden. Auffällig ist aber, dass wenn es wirklich drauf ankommt, die Menschen schon zum Engagement bereit sind, wie man z. B. am Ukrainekrieg oder der Erdbebenhilfe für Syrien und die Türkei sieht."
Ann-Sophie Pachal, Vorsitzende der Frauenunion (FU), möchte von Dorothea Kemper, Leiterin der Schwangerschaftsberatung wissen, womit die Mitarbeiter*innen in den Schwangerschaftsberatungsstellen aktuell konfrontiert werden. Frau Kemper erklärt, dass es immer mehr Anfragen zu finanziellen Mitteln gäbe. Die Menschen können teilweise ihre Stromrechnungen nicht mehr bezahlen und werden auch an weitere Hilfsangebote, wie z. B. die Tafeln, verwiesen.
Ria Claespeter, Leiterin des Mutter/ Vater-Kind-Apartmenthauses berichtet: "Es gibt mehr Defizite bei den kleineren Kindern, der therapeutische Bedarf ist größer. Allerdings wartet man momentan ca. sechs bis acht Monate auf einen Therapieplatz im Kreis, das ist viel zu lang. Zudem haben wir in der Coronazeit viel mehr Anfragen zu Neuaufnahmen bekommen, als in der Zeit davor."
Beim SkF im Kreis Warendorf ist auch einiges positives passiert, um den Anschluss an die Familien nicht zu verlieren und eventuelle Defizite aufzuholen. So ist während der Pandemie die Digitalisierung bei dem Sozialen Träger rasant vorangeschritten, damit die Fachkräfte die Familien im Kreis weiter unterstützen konnten. Neue Projekte sind entstanden, wie z. B. das Projekt Sprachförderung im Bereich der Frühen Hilfen. In Zusammenarbeit mit der Interdisziplinären Frühförderung und der Stadt Oelde, zielt das Projekt auf die Förderung der Sprachfähigkeit der Kinder ab, welche nachweislich auch durch die Pandemie gelitten hat. Hierzu wurde das Projekt in fünf weitere Sprachen übersetzt, um möglichst viele Menschen im Kreis zu erreichen. Das gefällt Markus Höner besonders gut, der sich auch dafür einsetzt, die sogenannten Sprachkitas weiterlaufen zu lassen.
Zum Ende des Treffens sind sich Herr Rehbaum, Herr Höner und Frau Pues einig, dass es wichtig ist, ins Tun zu kommen und gemeinsam dafür zu sorgen, dass die Gesellschaft wieder näher zusammenrückt. So wird es ab sofort jährlich weitere Treffen zu den besprochenen Themen geben und die CDU-Delegation nimmt viele Themen mit nach Hause, die es anzupacken gilt.

Foto (Martina Swienty): v.l.n.r. Anja Vogt, Ann-Sophie Pachal (Frauen Union), CDU- Bundestagsabgeordneter Henning Rehbaum, Dorothea Kemper (SkF-Schwangerschaftsberatung), Melanie Plag (SkF-Pflegekinderdienst), SkF-Geschäftsführerin Susanne Pues, Sarah Gerke (SkF Team Ehrenamt), Ria Claespeter (Paula-von-Ketteler- Haus) und CDU-Landtagsabgeordneter Markus Höner