Familien sind bunt und vielfältig. Sie unterscheiden sich in Sprache und Kultur, in Hautfarbe und Zusammensetzung. Das ist gut für die Kinder, für die wir ein Zuhause suchen, denn auch sie sind bunt und vielfältig.
Bei uns sind Paare und Lebensgemeinschaften sowie Einzelpersonen mit vielfältigen Lebensläufen willkommen.
Grundsätzlich jede Person, die über ausreichende Gesundheit, ein geregeltes Einkommen und ein eintragungsfreies Führungszeugnis verfügt.
Ausreichend Platz und stabile Wohnverhältnisse gehören ebenso zu den Grundkriterien.
Die Entscheidung einem Kind ein zuhause anzubieten ist sehr individuell und sollte zu den biographischen sowie gelebten Umständen passen.
Nationalität, Lebensform, Hautfarbe und Herkunft spielen für uns keine Rolle. Diskriminierung und extreme Ansichten, in jegliche Richtung, haben bei uns allerdings keinen Platz.
Die Zeit und Zuwendung, die Pflegeeltern investieren, kann nicht mit Geld aufgewogen werden.
Die Kosten, die mit der Aufnahme eines Kindes verbunden sind, werden jedoch vom zuständigen Jugendamt getragen. Sie erhalten Pflegegeld, das anteilig pädagogische und materielle Beträge beinhaltet.
Der Betrag ist unterschiedlich je nach zuständigem Jugendämtern und unterliegt zusätzlich weiterer Kriterien, wie z. B. die Intensität der zu erwarteten Betreuung des Kindes.
Zudem zahlen die Jugendämter Beihilfen zu Festen, wie Taufe und Kommunion/Konfirmation, Einschulung, Weihnachten, anteilig zu Klassenfahrten, u.a.
Offenheit ist für uns von Beginn an sehr wichtig. Alle Bedenken, Wünsche und Kriterien sollen und dürfen ehrlich gesagt werden.
Denn: Kind und Familie sollen gut zueinander passen. Es ist uns ein Anliegen, dass die Pflegeeltern auch die Eltern des Kindes kennenlernen.
Ob und wie häufig Kontakte zwischen dem jungen Menschen und seiner Eltern stattfinden, ist sehr unterschiedlich und wird im Hilfeplanverfahren abgestimmt.
Grundsätzlich vertreten wir als Fachdienst die Haltung, dass jeder Mensch ein Recht darauf hat, seine Eltern zu kennen und seine Biografie einordnen zu dürfen.
Wir unterstützen und begleiten alle Beteiligten und entscheiden gemeinsam mit ihnen von Familie zu Familie.
Auch bei der Auswahl der Fachberater*in, die die Pflegefamilie begleiten wird, sind wir bemüht auf Passung zu achten.
Die Fachberater*in soll für alle Familienangehörigen zu einer konstanten und vertrauensvollen Begleitung werden, die die Familie in pädagogischen, rechtlichen & alltäglichen Belangen berät.
Sie stellt Kontakte zu möglichen Entlastungs-, therapeutischen und diagnostischen Angeboten her, Anknüpfung zu Schule und Kita, Freizeit, usw.
Zudem ist sie die Schnittstelle zur leiblichen Familie des Kindes.
Pflegefamilien übernehmen einen öffentlichen Auftrag für das Kind und kooperieren dafür mit dem zuständigen Jugendamt und unserem Fachdienst.
Das zuständige Jugendamt ist verantwortlich für den Hilfeplan.
Bindung ist wichtig für alle Kinder, insbesondere jedoch für Pflegekinder. Verständlich, wenn man bedenkt, dass die meisten von ihnen bereits schmerzhafte Trennungen hinter sich haben.
Der Aufbau von Bindung und Vertrauen braucht Zeit und verlässliche Bezugspersonen. Wie viel Zeit, das ist sehr unterschiedlich.
Oft zeigen sich die Belastungen früherer Erfahrungen erst später. Dann sollten Pflegeeltern Zeit aufbringen, um unterstützend für das Kind da zu sein
Grundsätzlich sind Pflegeverhältnisse auf Dauer angelegt und enden mit dem 18. Lebensjahr des jungen Menschen.
Eine Verlängerung des Pflegeverhältnisses ist möglich, wenn alle Beteiligten dies wünschen und der junge Mensch einen entsprechenden Antrag beim Jugendamt stellt.
Darüber hinaus gibt es Gründe, die dazu führen, dass der junge Mensch und/oder die Familie zu der Entscheidung kommen, bereits vor dem 18. Geburtstag eine Veränderung des Lebensmittelpunkts zu herbeizuführen.
Auch haben die Eltern der jungen Menschen rechtlich gesehen die Möglichkeit, eine Rückführung in ihren Haushalt anzustreben.
Sicher ist: So wie der SkF Kreis Warendorf die Familie vom ersten Kontakt an begleitet, so begleiten wir auch die Beendigung.
Es ist uns ein großes Anliegen, dass Übergänge für alle Beteiligten, so gut wie möglich gelingen.
