Gemeinsam gegen Sexismus!
Sexismus ist in unserer Gesellschaft weit verbreitet. Er würdigt Menschen aufgrund ihres Geschlechts herab. Er begegnet uns täglich, in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Dem will das Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus", das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und von der EAF Berlin gemeinsam mit diesem durchgeführt wird, entschieden entgegentreten. Ziel ist es, Sexismus und sexuelle Belästigung zu erkennen, hinzusehen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern.
Der Grundstein wurde 2020/2021 mit dem vom Bundesfamilienministerium (BMFSFJ) geförderten und von der EAF Berlin umgesetzten Projekt "Dialogforen gegen Sexismus" und der darauffolgenden Erklärung "Gemeinsam gegen Sexismus und sexuelle Belästigung" gelegt. Vertreter*innen aus zahlreichen staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen, Unternehmen und Kultureinrichtungen aus ganz Deutschland haben die "Gemeinsame Erklärung" bereits unterzeichnet und sich dem Bündnis angeschlossen.
Bei regelmäßigen Netzwerktreffen entstehen Austausch und Wissen über konkrete Maßnahmen gegen Sexismus. Die Ergebnisse werden den Bündnispartner*innen und anderen Interessierten über Publikationen, soziale Medien und die Website zur Verfügung gestellt. Um das intersektionale Verständnis von Sexismus tiefer zu verankern, sollen sich zivilgesellschaftliche Organisationen und Fachexpert*innen verstärkt mit Bündnispartner*innen aus anderen Bereichen wie Kommunen, Unternehmen, Kultur und Medien vernetzen.
Die Arbeit gliedert sich in drei Bereiche:
1. Sexismus in der Arbeitswelt
Sexismus in der Arbeitswelt äußert sich auf vielfältige Weise: sexistische Sprüche und Bemerkungen, sexuelle Belästigung und Übergriffe. Sexismus kann aber auch ungleiche Leistungsbewertung von Männern und Frauen, ungleiche Bezahlung oder fehlende Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie bewirken oder begründen. Sexuelle Belästigung als sichtbare Spitze des Eisbergs einer von Sexismus geprägten Arbeitskultur hat gravierende Auswirkungen auf die Betroffenen - schadet aber auch der Organisation als solches.
2. Sexismus im Öffentlichen Raum
Laut den Ergebnissen einer Studie von Prof. Dr. Wippermann sind der öffentliche Raum und öffentliche Verkehrsmittel ein häufiger Ort für sexistische Vorfälle. Diese äußern sich in tätlichen und verbalen Übergriffen, aber auch im Vorhandensein sexistischer Werbung auf Plakatwänden oder Fahrzeugen. Die Folgen von Sexismus im Öffentlichen Raum sind ein fehlendes Sicherheitsgefühl und Angst. Das führt unter anderem dazu, dass vielen Menschen, insbesondere Frauen, ihre Bewegungsfreiheit einschränken und Orte wie Haltestellen oder gar die Nutzung des ÖPNV meiden.
3. Sexismus in Kultur und Medien
Sexualisierte Übergriffe im Kulturbetrieb werden seit 2017 unter dem #metoo weltweit skandalisiert und sind Auslöser einer globalen Bewegung, die das Thema sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch ins Bewusstsein der Menschen rückt. Doch Sexismus in Kultur und Medien äußert sich auch auf andere Weise: in der stereotypen und sexistischen Darstellung von Frauen, in der Abwesenheit von Frauen auf Bühnen und Bildschirmen, in Altersdiskriminierung, dem Mangel an weiblichen Führungspersonen in privaten und öffentlich geförderten Institutionen und Unternehmen sowie dem Gender Pay Gap im Kulturbetrieb.
Der SkF e.V. im Kreis Warendorf freut sich darüber, nun ein Teil des Bündnisses zu sein.
Quelle und weitere Informationen: Über das Bündnis « Bündnis "Gemeinsam gegen Sexismus" (gemeinsam-gegen-sexismus.de)